Alarmstufe ROT: Krankenhäuser in Not
20.06.2023, Seelow / Berlin
Aktionstag gegen den eiskalten Strukturwandel
Mit dem bundesweiten Aktionstag am 20. Juni unter dem Titel „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ machten die Kliniken in Deutschland auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam. Auch die Krankenhausstandorte im Landkreis Märkisch-Oderland in Strausberg, Wriezen und Seelow sind durch immense inflationsbedingte Kostensteigerungen und fehlende Refinanzierung betroffen.
In der Zeit von 11.00 bis 13.00 Uhr beteiligten sich die Krankenhäuser des Krankenhausverbundes MOL am bundesweiten Aktionstag. Zwei Mitarbeitende waren an dem Protesttag am Washington Platz, stellvertretend für über 1.000 Kolleginnen und Kollegen, die sich der Sorge um die Patientinnen und Patienten in der Region widmen.
Bundestagsabgeordnete Simona Koß unterstützte das Krankenhaus MOL an diesem Tag in Berlin vor Ort: "Der heutige Protesttag `Krankenhäuser in Not` wendet sich gegen den eiskalten Strukturwandel. Damit wird das Krankenhaus-Sterben aus wirtschaftlichen Gründen bezeichnet. Auch ich warne vor Schließungen insbesondere kleinerer Krankenhäuser auf dem Land. Diese sind unbedingt notwendig für die Versorgungssicherheit! Deshalb muss die Reform insbesondere den ländlichen Raum in den Blick nehmen. Die Krankenhaus-Reform muss schnell kommen, damit gerade die kleineren Häuser Planungssicherheit bekommen."
Die Geschäftsführung und Angestellte des Krankenhauses Seelow unterstützten diese Aktion begleitend auf dem Marktplatz in der Innenstadt von Seelow. Interessierte Einwohner konnten mit der Klinikleitung und Mitarbeitenden aus den Klinik- und Fachbereichen aktiv ins Gespräch kommen und für den Erhalt des Krankenhauses der Kreisstadt durch eine Unterschrift ihre Unterstützung bekunden. So kamen über 1.000 Unterschriften zusammen. An den Abenden des 19. und 20.Juni 2023 wurden das Krankenhaus in Strausberg und das Krankenhaus in Seelow rot angeleuchtet, um noch einmal auf die Tragweite der angespannten Situation hinzuweisen.
Schon im Herbst 2022 hatten die Kliniken darauf aufmerksam gemacht, dass die Krankenhäuer extremer Insolvenzgefahr ausgesetzt sind. Auch unabhängige Untersuchungen, wie der Krankenhausrating-Report, spiegeln wider, dass fast jedes zweite Krankenhaus von Insolvenz bedroht ist und fast keine Klinik mehr eine schwarze Null schreibt. Die Bundesregierung hat auf die Energiekostensteigerungen reagiert und sechs Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Diese fließen aber nur teilweise wirklich in die Kliniken. Immerhin hat sich die Politik nun aber kurzfristig entschlossen, dass vier dieser sechs Milliarden als direkte pauschale Hilfen ausgezahlt werden.
„Wir haben uns dem Protest und dem Aktionstag angeschlossen, weil wir endlich wieder Verlässlichkeit bei der Finanzierung der Kliniken benötigen. Es gab nach dem ersten Protest politische Hilfe, aber zum einen nicht genug und vor allen Dingen nicht nachhaltig. Wenn politisch nicht gehandelt wird, erleben wir einen eiskalten Strukturwandel mit Insolvenzen, Schließungen und verheerenden Auswirkungen für die Versorgungssicherheit“, so Geschäftsführerin Katja Thielemann.
Durch die inflationsbedingten Kostensteigerungen werden die Krankenhäuser in Deutschland bis Ende des Jahres 2023 ein Defizit von rund zehn Milliarden Euro angehäuft haben. Die Kliniken fordern am bundesweiten Aktionstag die Politik auf, Rahmenbedingungen zu schaffen, sodass sie wieder in wirtschaftlicher Sicherheit verlässlich ihre Arbeit planen können.
Bis die große Krankenhausreform wirklich greift, müssen Insolvenzen in den Krankenhäusern vermieden werden, damit die Versorgungssicherheit überall im Land gesichert ist.
Video zur Kampagne
Mit dem bundesweiten Aktionstag am 20. Juni unter dem Titel „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ machten die Kliniken in Deutschland auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam. Auch die Krankenhausstandorte im Landkreis Märkisch-Oderland in Strausberg, Wriezen und Seelow sind durch immense inflationsbedingte Kostensteigerungen und fehlende Refinanzierung betroffen.
In der Zeit von 11.00 bis 13.00 Uhr beteiligten sich die Krankenhäuser des Krankenhausverbundes MOL am bundesweiten Aktionstag. Zwei Mitarbeitende waren an dem Protesttag am Washington Platz, stellvertretend für über 1.000 Kolleginnen und Kollegen, die sich der Sorge um die Patientinnen und Patienten in der Region widmen.
Bundestagsabgeordnete Simona Koß unterstützte das Krankenhaus MOL an diesem Tag in Berlin vor Ort: "Der heutige Protesttag `Krankenhäuser in Not` wendet sich gegen den eiskalten Strukturwandel. Damit wird das Krankenhaus-Sterben aus wirtschaftlichen Gründen bezeichnet. Auch ich warne vor Schließungen insbesondere kleinerer Krankenhäuser auf dem Land. Diese sind unbedingt notwendig für die Versorgungssicherheit! Deshalb muss die Reform insbesondere den ländlichen Raum in den Blick nehmen. Die Krankenhaus-Reform muss schnell kommen, damit gerade die kleineren Häuser Planungssicherheit bekommen."
Die Geschäftsführung und Angestellte des Krankenhauses Seelow unterstützten diese Aktion begleitend auf dem Marktplatz in der Innenstadt von Seelow. Interessierte Einwohner konnten mit der Klinikleitung und Mitarbeitenden aus den Klinik- und Fachbereichen aktiv ins Gespräch kommen und für den Erhalt des Krankenhauses der Kreisstadt durch eine Unterschrift ihre Unterstützung bekunden. So kamen über 1.000 Unterschriften zusammen. An den Abenden des 19. und 20.Juni 2023 wurden das Krankenhaus in Strausberg und das Krankenhaus in Seelow rot angeleuchtet, um noch einmal auf die Tragweite der angespannten Situation hinzuweisen.
Schon im Herbst 2022 hatten die Kliniken darauf aufmerksam gemacht, dass die Krankenhäuer extremer Insolvenzgefahr ausgesetzt sind. Auch unabhängige Untersuchungen, wie der Krankenhausrating-Report, spiegeln wider, dass fast jedes zweite Krankenhaus von Insolvenz bedroht ist und fast keine Klinik mehr eine schwarze Null schreibt. Die Bundesregierung hat auf die Energiekostensteigerungen reagiert und sechs Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Diese fließen aber nur teilweise wirklich in die Kliniken. Immerhin hat sich die Politik nun aber kurzfristig entschlossen, dass vier dieser sechs Milliarden als direkte pauschale Hilfen ausgezahlt werden.
„Wir haben uns dem Protest und dem Aktionstag angeschlossen, weil wir endlich wieder Verlässlichkeit bei der Finanzierung der Kliniken benötigen. Es gab nach dem ersten Protest politische Hilfe, aber zum einen nicht genug und vor allen Dingen nicht nachhaltig. Wenn politisch nicht gehandelt wird, erleben wir einen eiskalten Strukturwandel mit Insolvenzen, Schließungen und verheerenden Auswirkungen für die Versorgungssicherheit“, so Geschäftsführerin Katja Thielemann.
Durch die inflationsbedingten Kostensteigerungen werden die Krankenhäuser in Deutschland bis Ende des Jahres 2023 ein Defizit von rund zehn Milliarden Euro angehäuft haben. Die Kliniken fordern am bundesweiten Aktionstag die Politik auf, Rahmenbedingungen zu schaffen, sodass sie wieder in wirtschaftlicher Sicherheit verlässlich ihre Arbeit planen können.
Bis die große Krankenhausreform wirklich greift, müssen Insolvenzen in den Krankenhäusern vermieden werden, damit die Versorgungssicherheit überall im Land gesichert ist.
Video zur Kampagne